Wie das Internet das Leben verändern kann!

Tausend Untergrund-Zeitungen können gedeihen; neue Welten können entdeckt werden; Freunde mögen einander letztlich finden; Sprache, zumindest für eine Zeit, bevor die Verbrecher eines despotischen Staates ihre Bayonette zeigen, kann im verborgen glitzern, an erfrischenden Plätzen und in unbekannten Kanälen, außerhalb der Überwachung und den zementierten Dämmen unterwürfiger gebundener Massenmedien, die nur der Tagesordnung ihrer Herren dienen, den Feinden der Freiheit, den Statisten, Kollektivisten und Despoten. Im Internet, an dies sei in Zukunft erinnert, gab es einen Moment, nämlich jetzt, an dem die ursprüngliche Absicht der ersten Verfassung, eines "verderbten", "perversen" und gehüteten Dokuments, wiedergefunden wurde, gefunden wurde bevor es erneut in der Nacht der Zensur verschwinden konnte. Eine Verfassung entworfen von Männern die frisch aus blutigen Kriegen heimgekehrt waren. Männern die den Preis der Freiheit verstanden und die nur zu genau um die Gefahren und Grausamkeiten des Staates wussten. Wie schwer mag es sein sich an eine Lektion zu erinnern, die auf Schlachtfeldern gegeben, deren Bedeutung vergessen wurde?

Niemand weiß, wie lange man zu seinen Freunden sprechen kann. Vielleicht bleibt nicht mehr viel Zeit, und so mag dies der Moment sein, ein langes Schweigen zu brechen. Das Eis der Zensur und schwarzer Listen hat nicht begonnen zu tauen, doch an den Flanken jener gigantischen Gletscher, die eine ganze Hemisphäre überlagern und erdrücken, haben die schwachen Strahlen der Sonne einige Tropfen geschmolzen, die nun in Richtung der See tropfen, so lange zumindest bis ein neuer schneidender Winter diese bemitleidenswerten Tropfen zur Starre zwingt.

Mit dem Aufkommen des Internet habe ich amüsiert und erfreut, wenn auch mit leichter Bestürzung, festgestellt, das es dem Establishment und den ScienceFiction- und Fantasy-Verlegern trotz härtester Bemühungen nicht gelungen ist, das Phänomen Gor auszulöschen. Gor wurde ein fester Faktor, ein Kontinent, eine Welt. Viele wünschen sich, es würde nicht existieren, aber es ist da. Und es erschließt sich leicht, wirklich. Schaut einfach nach einer Welt tausend Grad Nord vom Denken in Einbahnstraßen, tausend Grad Ost der Orthodoxie, tausend Grad West von ideologischer Konformität, ein Kontinent weit weg von den stillen Wassern der vorhersagbaren Mittelmäßigkeit. Eine andere Welt, eine echte, eine wie keine Andere, einer Welt weit hinter dem Horizont der gezähmten Erde. Sie taucht auf aus der stürmischen, unbezwungen See. Eine Welt, die wachsam ist, die vertrauliches Geflüster vernimmt, die die Sterne in sich trägt. Mögen die Karten der verblendeten, kriecherischen Kartographen sie auch nicht zeigen, so ist sie trotzdem da, eine wundervolle verbotene Welt. Einige von Euch wissen von ihr, einige waren dort.

Wie seltsam, daß John Norman nicht vergessen wurde. Aber sicher ist es schwer, das zu vergessen, was man am meisten haßt oder am meisten liebt. Wie blutig ist die Stimme des Andersdenkens und wie gefährlich die Konsequenz seiner Worte! Versteht dieser John Norman das denn nicht? Wie unterhaltsam, daß so viele sich als nobel und mutig bezeichnen, sind sie in Wahrheit doch nur die Langweiler des Establishment. Wer würde denn wirklich gegen sie sein? Caligula? Commodus? Torquemada? Calvin? Cromwell? Ich frage mich, ob sie auch in den Tagen jener Kerle so mutig daherreden würden. Heutzutage werden sie von niemand mit wahrer Macht bedroht und erzählen nur jenen an der Spitze, was sie zu hören wünschen. Wie oft spielen kleinmütige Kriecher Helden! Speichellecker mögen Flaggen im Frieden tragen, doch nur freie Männer tragen sie in der Schlacht!

Laßt den Salut doch den Kriechern. Laßt sie doch zujubeln und ihre Auszeichnungen tragen. Sie alle haben ihren Stein zu dem Zuchthaus beigetragen, das Amerika geworden ist. Sie sind die zuvorkommenden Lieferanten überwachter Produkte eines gefangenen Genres, die Diener ihrer Aufseher. Es gibt keine Feile im Kuchen dieser Kerle. So lasst ihnen ihre Preise, Preise befleckt mit dem Gelb der Feigheit, während ein einst gesundes Genre zugrunde geht. Was einst ein freies, mutiges, wildes Land war, voll der Möglichkeiten, mit dunklen Wäldern, endlosen geraden Wegen, verwelkt nun aus Mangel an Sonne und Regen. Es wird zur Wildnis, verlassen, vergiftet von umherstreifenden abscheulichen Tieren, die nur mehr lohnende Spiele spielen.

Lobpreiset die Brauer von entkoffeinierter Science Fiction. Manche von uns erinnern sich noch an die Zeit, als sie noch nicht ideenfrei war. Als sie über einer Vielzahl von Flaggen wehte, als tausend Lieder die Luft erfüllten, als sie noch reich war an widerstreitenden Fürstentümern. Doch das Klima hat die Landschaft verändert. Mäuse sind erfolgreich, wo Löwen hungern.

Ein Ratschlag an heutige Autoren: Lobt die Ideologie des Verlegers. (Anmerkung: Die besten Ergebnisse lassen sich erzielen, wenn man das öffentlich tut - und häufig; keine Sorge man bekommt darin Übung mit der Zeit.) Stellt aber sicher, daß dies auch die Aufmerksamkeit des Verlegers erregt; anderenfalls ist das alles nur Zeitverschendung. Wenig ist so erniedrigend, wie sich selbst zu verkaufen, ohne das es einer bemerkt. Jetzt aber nicht mehr über dieses Geschäft. Die Sturmtruppen mögen die Kasernen schon verlassen haben, darauf erpicht, uns vor uns selbst zu schützen. Entschlossen, uns vor den Gefahren des eigenen Denkens zu bewahren, der Gefahr zu hinterfragen, der Gefahr, die Freiheit zu entdecken. In der Zeit, die uns verbleibt, laßt uns teilen, was sonst im Krämerladen des Geistes verborgen bliebe.

Seid sicher, daß Ihr laut und deutlich in die Mikrofone sprecht. Das ist eine Liebenswürdigkeit vor allem für die vielen Maulwürfe und Spione. Schlagt eine Trommel, spielt eine Trompete. Laßt sie wissen, daß wir da sind! Daß wir gegen sie sind, haben wir nie versteckt. Man konnte es bislang nur nicht hören. Aber jetzt laßt uns sprechen, hier an diesem riesigen, geheimnisvollen Ort irgendwo im Cyberspace, bevor auch er reguliert und gehorsam wird, und alle Stimmen der Andersdenker für immer schweigen. Die am Boden zerdrückte Wahrheit kann wiederauferstehen - vorausgesetzt wir glauben daran. Tun wir es nicht, dann ... wer weiß?

Zuerst möchte ich sagen: "Ich danke Euch!" Euch allen, meine Freunde, die vielen Tausend. die mich durch ihr Interesse und ihren Respekt geehrt haben. Dies bedeutet mir wirklich viel. Wo immer ich alleine stehe oder stand, mußte ich freudig feststellen, daß ich in Wirklichkeit gar nicht alleine bin, daß es tausende Männer und Frauen mit Mut und Lauterkeit gibt, die die Welt von Gor verstehen und sich daran erfreuen, daß es sie gibt. Unser Leben, und das vieler anderer, wird dadurch reicher. Die literarische Welt der Science Fiction und Fantasy ist heutzutage heute durch Konformität und dem Denken in einer Richtung gekennzeichnet. Sie wird beherrscht von der Ignoranz, dem Willen, nichts zu hinterfragen. Katechismustreue Trottel hängen sich immer noch übereilt an eine bankrotte Ideologie, die längst schon im Schmelztiegel der Geschichte widerlegt wurde. Und so erscheint die Hegemonie der Kleingeister und Ahnungslosen, der Irrationalen und Unbelehrbaren, jener, die keine Veränderung durchlassen wollen, der Streitsuchenden und Ausweichler, der Selbstgefälligen und ekelhaften Widerlinge, der Heuchler und Verleumder, der Ängstlichen und Unsicheren stetig zu wachsen. Die Waffen dieser Leute sind üble Nachrede und Einschüchterung. Ihre Absicht, wie bei dieser Sippe üblich, ist, unsere Empfindungen zu verwirren; sie berufen sich auf die Geschichte, die "Wahrheit"; sie zielen auf unseren Geist. Sie haben nichts aus dem Scheitern anderer totalitärer Systeme gelernt. Und doch, mehr als hundert Millionen schweigen; Grabesruhe. Aber man kann die Mittel nicht vom Ergebnis trennen. Und wenn man das Ergebnis wählt, so muß man die Mittel akzeptieren, die nötig sind es zu erreichen. Kontrolle, Zwang, Brutalität, Gewalt, Haft, das Bayonett, das Schafott, der Pfahl. Welch wunderbare Welt, doch wie dunkel sind ihre Mittel.

Mögen die Außenposten von Gor gedeihen! Ihr seid wertvoll nicht nur in euch selbst, sondern auch eine Freistätte für das Leben und seine Bedeutung. Laßt sie weiter "sichere Häuser" für den Geist sein.

Ich sollte außerdem mitteilen, daß ich eine Vereinbarung mit einem Verleger getroffen habe. New World Publishers/E-Reads wird die gesamte GOR-Serie wieder herausgeben, alle 25 Titel. Die Künstler die zur "The Goren Group" gehören, die Leute hinter der "World of Gor"-Seite arbeiten jetzt an neuen beeindruckenden Einbänden für diese neue Edition. Ich tendiere dazu, dies alles etwas pessimistisch und skeptisch zu betrachten, weil ich mir, für Jahre, dem Einfluß meiner Gegner gewahr wurde, der Gefährlichkeit und Feindschaft der Marionetten dieser Leute. Es ist nicht nötig, ein Buch zu verbrennen, wenn man es nicht erlaubt, daß es veröffentlicht wird. In der Tat spart einem das sogar die Streichhölzer. Dennoch, welch eine bemerkenswerte Sache, an diesem Morgen der Offenheit, diesem Frühling der Freiheit, es ist etwas, auf das man sich freuen kann, insbesondere wenn man den unschönen Hintergrund von Medienkontrolle, Markt-Managing, der Unterdrückung der Vielfalt, bewußtem Reinwaschen, ideologischer Lackmus-Tests, Zensur und schwarzer Listen berücksichtigt. Vielleicht ist Amerika doch noch nicht am Ende. Laßt uns das beste hoffen. Was aber dennoch nicht heißen soll, nun treuherzig die Schutzwesten auszuziehen. Wir müssen mißtrauisch bleiben. Wachsam und bewaffnet, denn der Krieg ist noch nicht vorbei. Das Establishment ist die Supermacht. Wir sind die Dissidenten, die Außenseiter, die Ketzer, die Guerillakämpfer. Aber was wenn dritte unsere Stimme hören? Aber das soll nicht unsere Sorge sein, es ist die Sorge des alten Regimes, die Sorge der Dogmatiker, die der Konservativen. Die Dinge können sich ändern. Es ist möglich.

Literatur ist eine komplexe, wilde, überraschende Sache. Wer weiß, was sie für uns bereithält, und was sie uns in Zukunft bringt? Selbst jetzt, unbemerkt, verbirgt sie Adler, Schlangen und Löwen. Und Drachen. Laßt sie nicht verwirren mit einzäunten Kleinstadtidyll-Gemeinschaften, die alles ersticken und nichts sind als ein innerer Sumpf, reserviert für kriecherische Kröten. Sie ist mehr als das. In der Tat, bleibt zu hoffen, daß wenn diese Gemeinschaften zerschlagen werden, aus diesen dann freien Kröten, da die Vorstellungskraft nicht länger Geisel der Politik ist und Lauterkeit nicht länger bestraft wird, es nicht länger nötig ist, das Knie vor konservativer Ideologie zu beugen, daß diese Kröten sich in mächtige, muntere Drachen verwandeln und, zum ersten Mal ihre Flügel ausbreiten und aufsteigen durch die Winde eines neuen Himmels.

Ich hoffe, wie Ihr erkennt, das selbst in diesen Fröschen ein geheimes Samenkorn des wartenden Drachens liegt. Vielleicht braucht ihre Metamorphose nicht mehr als den Kuß der Freiheit.

Aber vielleicht bleiben Frösche auch immer Frösche und Drachen immer Drachen. Das mag nun die Biologie der Kreativität sein. Ich weiß es nicht.

Wir werden sehen, was geschieht. Auf der Welt, in der Literatur, und hier an diesem überraschenden Platz. Vielleicht wird hier etwas beginnen. Wer weiß? Vielleicht hat hier bereits etwas begonnen. Wer weiß? Die Wirklichkeit ist ein seltsames Land.

Ich sollte nebenbei noch erwähnen, daß elektronisches Publizieren mir die Möglichkeiten gibt, die Bücher zu verbessern, zu überarbeiten und zu vergrößern, mache mehr als andere. Ich heiße diese Möglichkeit willkommen, es in einigen Fällen besser zu machen, von denen ich einstmals hoffte, es für den Anfang schon recht gut gemacht zu machen. Darüber hinaus, wäre es nicht schön, alle Bücher in einer neuen Edition verfügbar zu haben, die auch noch bezahlbar ist? Ich bin mir sicher, daß die frühere Fassung der Bücher, als Klassiker, frühe Editionen, Erstausgaben und so weiter weiterhin für Sammler interessant bleiben werden. Sicherlich sind sie für mich von Interesse, ganz persönlich.

Das Erscheinen dieser neuen Edition ist über die nächsten zwei Jahre geplant. Sie soll im elektronischen Buch-Format, zur Lieferung auf den Desktop oder Laptop verfügbar sein. Die Seite des Verlegers, e-reads.com, ist noch im Aufbau und wird vermutlich bis Ende des Jahres betriebsfähig sein. Aber Freunde, außerdem werden die Bücher in allen Buchgeschäften zum Kauf stehen, genauso wie bei Online-Einzelhändlern. Ich sollte vielleicht hinzufügen, daß New World Publishers/e-reads die einzigen autorisierten Verleger meiner Arbeiten sind und daß keine andere Firma die Erlaubnis hat, meine Werke zu veröffentlichen. Wenn Ihr also von Raubkopien im Internet erfahrt, teilt uns dies bitte mit. Sie sind nicht rechtmäßig. Ich werde ebenfalls die rechtskonformen Seiten bevorzugen und würdigen.

Wie einige von Euch wissen, gibt es zwei GOR-Bücher die niemals veröffentlicht, aber geschrieben wurden. Nummer 26, "Witness of Gor", und Nummer 27, "Prize of Gor". Natürlich hoffe ich auch, diese Bücher für goreanische Leser verfügbar zu machen. Das Internet, so hat es sich gezeigt, gibt uns, zumindest für einige Zeit, die Möglichkeit dies zu tun. In Anbetracht dessen mag es einige Verbreiter schwarzer Listen bekümmern, die versucht haben, meine Karriere als Autor zu zerstören. Sie haben versagt, ihren politischen Bedingungen zu gehorchen. Einige andere haben besseres zu tun, als sich die Hände zu reiben und mit den Zähnen zu knirschen, zum Beispiel, sich an den Büchern zu erfreuen. Im Augenblick ist vorauszusehen, daß die Bücher veröffentlicht werden, vorausgesetzt die Zensoren erhalten nicht noch mehr Macht, als sie bereits haben, was durchaus denkbar ist. Ich gebe nochmals zu bedenken, daß die Rechte an der Veröffentlichung ausschließlich bei New World Publishers/E-read liegen. Ich merke das an, weil es so viel Verwirrung über diese Sache gab. Ich hoffe, die Firma, die sich ursprünglich für die Bücher interessierte, hat sich zwischenzeitlich erholt. Aber viel Wasser ist seit dem unter der Brücke durchgeflossen. Viel Glück an sie, aber die Bücher gehören jetzt New World Publishers/E-Reads.

Ich hoffe, in Zukunft in der Lage zu sein, ab und zu mit meinen Lesern zu kommunizieren, vermutlich durch die "World of Gor"-Seite. Ich werde nicht in einen Dialog eintreten, zumindest nicht sehr stark. Ich werde vielmehr die Zeit mit Schreiben verbringen. Ich denke, das ist der beste Weg, meinen Freunden Gutes zu tun.

Ich wünsche euch alles Gute!

John Norman

stark überarbeitete Überarbeitung von "Samos"